Home sweet Home

Meine Lieben,

mittlerweile bin ich schon über einen Monat zuhause. Ich brauchte erst mal etwas Zeit für mich selber anzukommen, entschuldigung deshalb an die, bei denen ich mich bisher noch nicht persönlich gemeldet habe. Dazu mache ich gerade noch mein Vollzeit-Pflegepraktikum im Krankenhaus, das mir natürlich auch noch Zeit stiehlt.

Ich habe natürlich mich unglaublich gefreut wieder zu Hause anzukommen, bin aber mitten ins Sommerloch gekommen. Es war so unglaublich still! Keine spielenden Kinder überall und keine rasenden Mopeds! Und plötzlich hatte man nicht rund um die Uhr Freunden und Verwandte um sich. Und brrr wird es kalt abends.

Eins der ersten Dinge, die ich gemacht habe: Mich auf eine grüne Wiese gesetzt. Dies ist nämlich in Saigon gar nicht so einfach. Erstmal muss ein Fleckchen Grün überhaupt finden. Will man sich dann setzen, kommt prompt schon einer der vielen Polizisten vorbei und scheucht einen mit grimmiger Miene wieder runter. Andererseits fande ich es so seltsam, abgepacktes Fleisch im Supermarkt zu sehen. Was für ein Tierteil und überhaupt was für ein Tier das mal war, war ziemlich schwer zu erahnen. Ich war ja für ein Jahr lang nur gewöhnt, Fleisch auf einem Markt zu sehen, wo die Händlerinnen und Händler einem ein frisches Stück abschnitten (Was sicherlich auch nicht schön anzusehen war).

Also jede Menge gemischte Gefühle, die da aufgetaucht sind.

Und zu dem Jahr selber: Ein wirklich schönes Jahr! Ich habe meine Wurzeln besser kennengelernt. Wer vielleicht auch Migrationshintergrund hat, wird dieses Gefühl verstehen: Man ist in Deutschland aufgewachsen, fühlt sich als Deutsche, und trotzdem ist man „die Asiatin“ für alle anderen. In das Heimatland der Eltern passt man auch nicht so richtig rein, weil man die Sprache nicht perfekt spricht und an eine andere Kultur gewöhnt ist.

Dieses Jahr hat mir unglaublich geholfen, mich mit meiner Kultur und meiner Herkunft auseinanderzusetzen. Ich habe den Geburtsort meiner Mutter gesehen, konnte mir vorstellen, wie meine Großmutter Nachtisch an einem kleinen Straßenstrand verkauft… Ich habe verstanden, warum meine Eltern manchmal „strenger“ als in Deutschland üblich waren, in Vietnam wäre eine Ausgehzeit für minderjährige Mädchen bis 12 Uhr unvorstellbar.

Und das ist in meinen Augen die Lösung für die Identitätskrise vieler Migrantenkinder: Es muss nicht immer ganz sein, man kann ruhig Deutsche und Vietnamesin sein. Zwei Kulturen müssen sich nicht ausschließen. Es macht das Leben sogar reicher und einen selber verständnisvoller für andere Kulturen. „Reich, aber nicht vollkommen“, schrieb eine Autorin in der Braunschweiger Zeitung.

Am Anfang haben immer wieder Schwierigkeiten mit der Vermieterin und diverse Sprachschwierigkeiten einen runtergezogen. Auch dachte ich, nach spätestens einem halben Jahr würde ich Vietnamesisch wie eine Saigonerin sprechen. Was einfach schwer möglich war, da Vietnamesisch eine sehr schwierige Sprache ist und ich dazu an der Germanistik-Fakultät gearbeitet habe. Trotzdem hat es sich stark verbessert und es ist so schön, mich mit meinen Großeltern unterhalten zu können!

Vor allem in dem zweiten Halbjahr hatte ich das Gefühl, wirklich nützlich in der Deutschabteilung zu sein. Es wurde mir zugetraut einen ganzen Vormittag selber zu unterrichten- dabei war ich selber noch gar keine Studentin. Und ich habe viele Diktate vorlesen dürfen, Grammatik und Aussprache erklärt.

Und da sind noch meine lieben Freunde, die ich durch dieses Jahr gewonnen habe. Es spricht für sich, dass Charlotte und mich ein Pulk von bestimmt 15 Leuten am Flughafen verabschiedet haben und viele Tränen geflossen sind. Nicht daran denken, sonst werde ich wieder traurig. 😦

Nächste Woche ziehe ich erst mal um nach Köln und finde es etwas schade, nachdem ich meine Heimatstadt neu schätzen gelernt habe, schon wieder abzuhauen.

Eine Bitte habe ich noch: Meine Mitfreiwillige und ich versuchen Na, einem Mädchen aus Sapa, zu helfen, indem wir ihr eine Facebook-Seite bauen und Spenden für ein neues Haus sammeln. Sie ist in dem gleichen Alter wie ich, ernährt aber schon mit ihrer Schwester die fünfköpfige Familie. Ein so tapferes und trotzdem lustiges und fröhliches Mädchen. Klickt mal rein!

https://www.betterplace.org/de/projects/18386-ein-neues-haus-fur-na-lo-thi-und-ihre-familie/

https://www.facebook.com/profile.php?id=100006130184930

Ein großes DANKESCHÖN an diejenigen, die an mich während des Jahres gedacht und mich unterstützt habt. Ohne euch wäre dieses Abenteuer nicht möglich geworden.

Eure Kim

Abschiedsessen, Abschiedsunterricht, Abschiedsparty? Halt, stopp- ich gehe doch noch gar nicht!

Hallo meine lieben Blogleser,

die letzten Wochen wirklich voller Programm, da habe ich es nicht geschafft, etwas zu schreiben. Der Unterricht der Erstsemestler endet nächste Woche, deshalb hat unsere Chefin uns großzügigerweise die Erlaubnis geben, die restliche Zeit zu verbringen, wie wir möchten. Mein Rückflug geht am 25.Juli, also fast ein ganzer Monat! Ich nutze den Monat, um mit meinen Eltern zu reisen und ihnen meine kleine Welt zu zeigen.

Aber auch weil die Unizeit schon fast vorüber ist, fangen hier die ganzen Verabschiedungen an- ein seltsames Gefühl, wenn man doch erst in einem Monat geht. Wir hatten bisher ein Lehrerabschiedsessen, die Verabschiedung von unseren Klassen und das letzte Mal Deutsch-Talk (unser Konversationskurs). Alle waren wirklich schön und ich war froh, dass eher gemäßigte Abschiedsstimmung gewesen ist, sonst wäre ich sicher ziemlich traurig gewesen.

Ich stelle einfach mal viele Bilder mit Bildbeschreibung rein, um zu zeigen, was ich die letzen Wochen so gemacht habe. Und eine Unisache habe ich doch noch zu tun: Ich habe mit einer Lehrerin begonnen ein Märchenprojekt zu beginnen. Jede Woche wird ein halbes Jahr lang ein Märchen hochgeladen. Also 24 Märchen die vertont werden müssen! Die Ergebnisse werde ich dann hier zeigen.

 

Bis bald (1 Monat und 4 Tage!!),

 

eure Kim

Na Lo Thi braucht ein Haus!

Na Lo Thi braucht ein Haus!

Na Thi Lo und ihr "Haus"

Hi meine Lieben!

Bevor ich über meine letzten Monate hier berichte, habe ich noch ein Anliegen. Meine liebe Mitfreiwillige Milena hat auf einer Reise in Nordvietnam eine ganz tapfere Jugendliche kennengelernt, die mit ihrer jüngeren Schwester den Lebensunterhalt für die 5-köpfige Familie verdient. Wie ihr euch denken könnt, bleibt dort nicht viel Geld übrig, um eine angemessene Unterkunft zu bezahlen.

Sie lebt momentan in einem kleinen, undichten Holzhäuschen, was aus den Trümmern eines zerstörten Hauses aufgebaut wurde. Eine kleine Hilfsorganisation ist auf diese Familie bereits aufmerksam geworden und wird den Hausbau betreuen. Damit das zustande kommen kann, ist aber Geld nötig und hier könnt ihr helfen!

Wenn euch das Projekt interessiert und ihr auch Na Thi Lo und ihrer Familie ein sicheres Zuhause schenken wollt, dann klickt auf den Link in der Überschrift. Dort stehen noch einmal genauere Informationen und wenn ihr wollt, könnt ihr über die Spendenplattform betterplace.org etwas spenden.

Ich werde selber versuchen, wenn meine Eltern zu Besuch sind, mir ein Bild von der Situation vorort zu machen und Milena wird auch im Sommer persönlich dort anwesend sein.

Danke fürs Lesen und vielleicht fürs Helfen!

 

 

 

So lieben die Vietnamesen und andere Geschichten

Hallo ihr Lieben!

Ich habe mich schon sehr lange nicht gemeldet, es wird aber wieder Zeit für ein paar Bilder und Geschichten!
Mittlerweile bin ich am heißesten Monat des Jahres angelangt und es lässt sich nur noch mit Ventilator und Tür auf schlafen. Während in Deutschland sich aller sicherlich über die Schön-Wettertage an Ostern gefreut haben, warte ich schon sehnsüchtig auf den nächsten Regen. 😉 In dem Monat habe ich auch Besuch aus Deutschland bekommen und war etwas reisen. Außerdem habe ich einen Studienplatz für Medizin in Köln!

Aber nun zu dem Unterrichtsergebnissen, welches ich euch unbedingt zeigen möchte:
Ich begleite nun nicht nur den Unterricht des ersten Jahres, sondern auch den des dritten Jahres, welches sehr viel Spaß macht. Im dritten Jahr können alle Studenten mehr oder weniger fehlerfrei sprechen und es werden mehr Gruppen- und Projektarbeiten gemacht, was sich besonders zum Mithelfen anbietet. Letztens war das Thema im Unterricht „Liebe“. An der Wand im Flur werden fleißig Unterrichtsergebnisse gesammelt. So kam zum Beispiel raus, dass 68 Prozent der weiblichen Studentinnen vor der Ehe nicht mit dem Partner zusammenleben würde. Alle Ergebnisse können natürlich nicht verallgemeinert werden, aber es ist trotzdem interessant zu sehen, dass es dort schon Kulturunterschiede gibt.

Die Pinnwand in dem Außencampus im Distrikt Thu Duc.

Die Pinnwand in dem Außencampus im Distrikt Thu Duc.

Umfrage Unterricht im 3ten Jahr

Eine Geschichte hat es mir besonders angetan:
Die Aufgabe war, zu einem Bild von Daisy und Donald Duck einen Dialog, Comic oder Zeitungsartikel zu schreiben. Lest selber, was rausgekommen ist:

Daisy: Hast du ein Geschenk für mich? Weißt du, welcher Tag heute ist?
Donald: Schatzi! Möchtest du heute Mitternacht Blut saugen?
Daisy: Aber es ist sehr schlecht, wenn wir das Blut der Tiere saugen. Es ist für mich nicht lecker.
Donald: Beruhig dich! Heute werden wir menschliches Blut saugen.
Daisy: Aber wir kennen viele Leute, die von der Nähe von hier sind. Ich bin nicht böse genug, ihre Familie zu zerstören.
Donald: Hab keine Sorge! Ich habe alles schon vorbereitet. Ich habe einen sehr guten Freund. Er ist Marvin. Er ist sehr stark, deshalb kann er uns mit vielem Blut füttern.
Daisy: Achso. Dann gehen wir bald. Ich liebe dich so sehr.
Anmerkung: Marvin ist der Lehrer der Klasse, der DAAD-Deutschassistent der Deutschabteilung.

Ich fand die Geschichte so witzig, weil mir zu so einem Bild typische Flitterwochen oder ein Rendevous einfallen würde und keine Vampirgeschichte. Der Fantasie sind nun keine Grenzen gesetzt. 😉
Noch ein Ergebnis, dass ich euch zeigen möchte, stammt von der Nachhilfe letzten Freitag. Aus „meiner“ Klasse, die ich immer im Unterricht begleite und der ich Nachhilfe gebe. Gerade ist das Thema im Unterricht Kleidung und Adjektivendungen. Also haben wir in der Nachhilfe Outfits aus deutschen Magazinen ausgeschnitten, zusammengestellt und vorgestellt. Gewonnen hat… das Outfit „Einfach und Günstig“ von Sang, welches ihr unten seht.

IMG_0298 Das Gewinner-Outfit Wer stellt das schönste Outfit zusammen?

Ich hoffe daheim haben alle Ostern schön verbracht. Allen Abiturienten wünsche ich viel Glück bei den Prüfungen und beim lernen.

Eure Kim

 

Und schwups, sind es bald 6 Monate!

Erstmal: Chúc mừng năm mới! Übersetzt heißt das „Frohes Neues Jahr“ und wird vor allem zu dem vietnamesischen (chinesischen) Neujahr („Tết“ genannt) gewünscht, welches am 31.Januar war. Aber in meinem nächsten Artikel mehr darüber, da ich noch auf ein paar Bilder warte. Ihr dürft also gespannt sein!

Am 8.März bin ich schon ein halbes Jahr hier und bin ziemlich zufrieden. Die Tết-Ferien haben ziemlich gut den Beginn der zweiten Halbzeit eingeläutet und ich freue mich, mit neuen Projekten in das vietnamesische Jahr starten zu können.

Da die Studenten des ersten Jahres nach den Tết-Ferien einen Monat lang eine militärische Einführung auf dem Land erhalten, werden wir vor allem mit den Studenten der höheren Semester arbeiten. Zum einen werden wir wahrscheinlich, wie auch vor den Tết-Ferien FSJ-Bewerbungen für Deutschland weiter korrigieren und mit den Studenten überarbeiten, zum anderen haben wir uns ein neues Projekt ausgedacht.

Ein „Plauderstündchen“ für die Studenten der dritten und vierten Jahre werden wir demnächst anbieten. In diesen Jahren ist die Konversation schon sehr gut möglich, aber bedarf Anwendung und Übung. Auch Fragen und Korrekturen wollen wir in diesen Stunden annehmen, ohne das es einen Zwang gibt, zu jeder Stunde zu erscheinen. Ich bin schon gespannt, wie das Projekt nächste Woche anläuft!

Außerdem erwartet euch in nächster Zeit Artikel über:

  • 15 Jahre Vietnamesische-Abteilung: Teil 3 -der Weihnachtsmarkt-Stand unserer Deutschabteilung + Lebkuchenhauswettbewerb
  • die Frühlingskampagne, zu der wir Bánh Chưng (Neujahrskuchen) gekocht und an Familien, die sich das nicht leisten können, verschenkt haben
  • mein Tết-Fest in Đà Nẵng

Allen Lesern wünsche ich Gesundheit, Glück und Freude für das neue (vietnamesische) Jahr!

Kim chúc mọi người đọc tin này một năm mới đủ khỏe mạnh, mấy mạnh và hạnh phúc!

Eure Kim

Im nächsten Semester werden wir für die Studenten im dritten und vierten Jahr Konversationtraining anbieten.

Im nächsten Semester werden wir für die Studenten im dritten und vierten Jahr Konversationtraining anbieten.

Lebkuchenhaus-WettbewerbLebkuchenhauswettbewerb

15 Jahre Vietnamesisch-Abteilung: Teil 2 Gesangsauftritt

Hier kommt wie versprochen der zweite Teil des Jubiläums!

Viet (der Freiwillige, des internationalen Büro) und ich wurden von der Vietnameisch-Abteilung gefragt, ob wir nicht Lust hätten zu singen.

Und das Video ist doch ganz gut, bis auf den Gesang… 😉 Ich hoffe, es sorgt für einen kleinen Lacher am Morgen.

In dem Lied geht es, wie oft, um Liebe. Ein Liebespaar erinnert sich an vergangene Zeiten und versucht wieder zu sich zu finden. Woher sie wissen, dass sie sich noch immer lieben? Sie träumen voneinander. Denn der Traum ist der Ort, wo Liebe anfängt.

Bald ist hier das vietnamesische Neujahr, genauer gesagt am 31.Januar. Ich werde mit meinen Verwandten hier nach Da Nang fahren und bin schon ganz gespannt, was mich erwartet!

Eure Kim

15 Jahre Vietnamesisch-Abteilung: Teil 1 Modenschau

Wie habe ich meine Weihnachtszeit ansonsten noch verbracht? Auf jeden Fall nicht mit normalen Vorweihnachts-Geschenke kaufen-Stress, sondern mit der ganzen Aufregung, die das Jubiläum der Vietnamesisch-Abteilung verursacht hat.

Nun ja, hier erst mal das Video, des einen Teils von vielen, Milena, Phi Ha und ich haben an einer Modenschau teilgenommen! Gezeigt wurden Kleider aus dem alten Vietnam, also weitere Gewänder mit dem typischen „Kopfkranz“. Nach gefühlten tausenden Proben und zwei Stunden Schminken, durften wir dann auf die Bühne. Das Resultat könnt ihr euch oben angucken, viel Spaß!

Weihnachten in Saigon

Wie verbringt man Weihnachten in einem mehrheitlich buddhistisch geprägtem Land?

Ich kann auf jeden Mal erzählen, wie ich denn mein Weihnachten so verbracht habe!

Nun, Heiligabend und die Weihnachtstage sind hier keine Feiertage, deshalb war unsere Feier eher kurz. Den 24sten habe ich mit meiner Oma und der Cousine meiner Oma das Essen vorbereitet, also Bún Bò Huế gekocht. Das ist eine Nudelsuppe mit dünnen Reisnudeln und einer würzigen Brühe, in die man frischen Salat tut. Sehr lecker! Es gibt übrigens kein typisches Weihnachtsessen.

gefülltes Brot, Bun Bo Hue (die Schüsseln sind noch in der Küche) und Jackfruit-Salat

gefülltes Brot, Bun Bo Hue (die Schüsseln sind noch in der Küche) und Jackfruit-Salat

Gegen 18 Uhr sind die Gäste so langsam eingetroffen. An Familie waren meine 2 Tanten 2.Grades, meine Großtante, meine Oma und mein Opa aus Deutschland inklusive Kindern da. Außerdem noch viele Freunde meiner Tante, in deren Haus wir auch gefeiert haben. Ich kannte sogar schon fast alle von vorherigen Familienbesuchen.

Familie und Freunde mit deren Kindern

Weihnachtslieder Familie und Freunde mit deren Kindern

Was mich dann doch erstaunt hat: Nach dem Essen haben wir noch Weihnachtslieder gesungen und zwar vietnamesische! Soweit ich sie verstanden habe, ging es aber eher um Liebe, so wie in vielen vietnamesischen Liedern.

Meine Oma, die aus Deutschland gerade zu Besuch ist

Meine Oma, die aus Deutschland gerade zu Besuch ist

Und am Ende kam auch noch eine Überraschung: Ein Weihnachtskuchen! Dieser war wirklich sehr kunstvoll verziert und sah wie ein Baumstumpf mit einem kleinen Weihnachtsmann aus.

Ein Weihnachtskuchen

Ein Weihnachtskuchen

Vor 24 Uhr waren alle Gäste auch schon wieder gegangen, weil alle ja am 25sten arbeiten müssen. Ich bin schon gespannt, wie das vietnamesische Neujahr Ende nächsten Monats aussehen wird, das wird hier nämlich ganz groß gefeiert!

Gestern und heute war ich wie alle wieder am arbeiten, aber mein Weihnachten war trotzdem schön. Ich habe auch von einigen Studenten noch Karten und kleine Weihnachtsgeschenke bekommen, was sehr süß war. Eine Bescherung und einen Weihnachtsbaum wird man hier vermissen, trotzdem hatte ich viel Spaß und habe Deutschland sogar nur ein kleines bisschen vermisst.

Ich wünsche allen fröhliche Weihnachten, genießt es, in Deutschland ist Weihnachten was ganz Besonderes.

Eure Kim

Ein Viertel Jahr, 3 Monate, 12 Wochen oder auch eine gefühlte Ewigkeit

Mittlerweile bin ich schon etwas über drei Monate hier, keine Langzeiturlauberin mehr und auch noch keine Vollblut-Einheimische. Aber lange genug, um ein Resümee zu schreiben!

Wie habe ich die Zeit verlebt?

Vor allem die ersten zwei Wochen waren sehr spannend und auch anstrengend. Es gab tausend neue Eindrücke, man hatte sich noch ständig verirrt (nein, Einbahnstraßen waren auf meiner Karte nicht eingezeichnet) und der Weg zum nächsten Supermarkt schien zu Fuß ewig weit weg. Außerdem waren wir zu der Zeit zu fünft in der Freiwilligen-WG, was dazu geführt hatte, dass man sich noch nicht richtig einrichten konnte. Da unsere Arbeit auch noch nicht angefangen hatte, konnte man auch noch nicht ganz in den Alltag finden.

Die Freiwilligen-Arbeit, die wirklich netten und offenen Menschen hier und auch mein Fahrrad (es ist wunderbar, so unabhängig zu sein) haben mir geholfen, mich gut hier einzuleben. Auch der Vietnamesisch-Kurs dreimal die Woche und das regelmäßige Joggen half mir, Struktur in die Woche zu bringen. Und an den Wochenenden hatte ich bisher sehr viel Spaß bei meinen Verwandten, beim Deutsch Club oder mit den anderen Freiwilligen.

Obwohl es doch ‚erst‘ 3 Monate waren, kommt es mir viel länger vor, weil man schon so viel erlebt und gelernt hat!

Und die nächsten neun Monate?

Ich wünsche mir, in der nächsten Zeit vor allem noch mehr Vietnamesisch zu lernen. Essen bestellen und ein bisschen Grundverständigung und auch das Schreiben von Texten mit Wörtern, die ich schon kenne, geht schon ganz gut, dennoch möchte ich flüssig in Vietnamesisch reden können. Vor allem Ältere und die ganzen Straßenverkäufer können kein Englisch, obwohl ich mich sehr gerne mit denen unterhalten würde.

Die Studenten, die ich das Jahr lang begleite, haben in drei Monaten, in denen sie Deutsch gelernt haben, sich schon unglaublich verbessert (mit einigen kann ich sogar schon richtige Gespräche führen). Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird.

Außerdem findet in naher Zukunft (21.Dezember) ein großes internationales Event an der Universität statt, an dem ich viel mitwirken darf. Zum einen werde ich an der „Aó dài“-Modelschau („Aó Dài ist das traditionelle vietnamesische Gewand) mit Milena und Phi Ha und an dem vietnamesischen Gesangswettbewerb mit Viet teilnehmen, zum anderen auch selber einen Stand, um die Deutsch-Abteilung zu repräsentieren, organisieren und konzipieren.

 

Ich werde berichten und freue mich immer über Fragen und Anmerkungen!

Eine schöne besinnliche Weihnachtszeit allen Lesern 🙂

Kannst du mir das Wasser reichen?

Hallo ihr daheim und alle, die diesen Blog mit Interesse verfolgen!

Sieben Wochen sind jetzt um und ich freue mich, sagen zu können, dass ich mich immer noch richtig wohl fühle und „meine“ Klasse (die Studenten, bei denen ich im Unterricht assistiere) sehr lieb gewonnen habe. Aber kurz dazu, was die Highlights der letzten zwei Wochen waren:

  • Hochwasser

Da wir immer noch mitten in der Regenzeit stecken und es mindestens 2 mal am Tag regnet (außerdem leben wir direkt neben einem Fluss), gab es schon dreimal Hochwasser bei uns! Zum Glück leben wir im 10. Stock.

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Prüfungsaufsicht bei dem Test für Ausländische Studierende (TestAS)

Letzten Samstag wurde uns eine besondere Ehre zuteil: Wir durften den TestAS beaufsichtigen, der eine wichtige Rolle im Auswahlverfahren deutscher Unis spielt. Alle waren etwas aufgeregt, denn der Test musste bestimmten Auflagen folgen. So wurde ungefähr dreimal die Identität geprüft, die Studenten durften (wie im Medizinertest) immer nur bestimmte Aufgaben bearbeiten und natürlich bloß nicht schummeln!

Auf dem Weg zur Uni

Um 7:45 Uhr ging dann die Vorbereitung los: Teams bilden, das Informationsmaterial wollte aufgestellt werden und und und. Pünktlich (für vietnamesische Verhältnisse 😉 ) startete der Test um 9.15 Uhr und war um 14.30 Uhr beendet. Meine Aufgaben waren die Arbeitsanweisungen vorzulesen, genau auf die Zeit für einzelne Aufgaben zu achten, die verschiedenen Testhefte, Hinweise, Antwortbögen auszuteilen…

Achtung, achtungDa wirklich ALLES nach Deutschland zurückgeschickt werden musste (inklusive Konzeptpapier), waren wir nach dem Test noch mit dem Zählen aller Unterlagen beschäftigt, weil nichts fehlen durfte. Fast wie bei einer Wahl!

Endlich alles fertig zum Versand nach Deutschland!

Das war’s erst mal, ich freue mich über Kommentare und Anregungen!

Bis bald,

eure Kim